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Am Dienstagmorgen frühstückten wir, legten das durch den anhaltenden Regen nasse Zelt zusammen und machten uns wieder auf den Weg. Es erschien uns zu ungemütlich, um zu bleiben.
Da es keine Möglichkeit für uns gab, auf der anderen Seite der Küste wieder in Richtung Süden zu fahren, mussten wir ein zweites Mal die Gravel Road passieren. Diesmal klappte es um einiges besser und schneller. Sie war uns ja jetzt bekannter und es war Tag.
Eine Situation ließ uns aber den Atemstocken und zu gleich sehr verärgern. An einer sehr engen Stelle kreuzte sich unser Weg und der eines Vans. Der Campingplatzbesitzer, der hinter uns fuhr, meinte uns nicht ernst nehmen zu müssen und hätte uns gerne in eine Regenwasserablaufrinne dirigiert (Macht doch nichts, wenn der Arni den Bauch aufgeschlitzt bekommt!?).
Da wir somit auch wieder über Coromandel in Richtung Ostküste fahren mussten, machten wir dort noch mal einen kleinen Pipi- und Raucherstopp.
Wir nahmen den Weg in Richtung Hahei.
Auf der Fahrt machten wir eine Pause in Otama an einem Beach, wo ich ein Schläfchen hielt und die anderen Muscheln sammelten.
Nach eins/zwei Stündchen steuerten wir hungrig Whitianga an, wo wir einkaufen gingen und ein gutes Fresschen zu uns nahmen – mit ernstem Gespräch über unseren Reiseverlauf.
Als es draußen schon dunkel war, kamen wir auf dem Parkplatz an, von dem ein Weg zur Cathedral Cove führt, und beschlossen in Arnold zu schlafen. Es ist nicht erlaubt im Auto zu schlafen, egal wo, somit war es, wie es auch weitere Male sein wird, recht illegal ;P. Wir tranken noch einen Wein und als Gutenachtgeschichte gab es von mir persönlich Alice im Wunderland vorgelesen, bis alle eingeschlafen waren.
Das Survival Buch hat den Dienst zuvor nicht getan, aber einen Lacher des Abends hervorgerufen: In Notzeiten sind gebrauchte Tampons gute Köder für Fische!
Die Nacht verlief besser als gedacht, keine Polizei, kaum Rückenschmerzen!

Als wir am Mittwochmorgen unsere Äuglein aufmachten wurden wir von strahlendem Sonnenschein in den Tag begrüßt.
Der Parkplatz diente uns als Wohnstätte und wir begannen alsbald unsere Zähne zu putzen, wobei wir nicht im Spiegel unser verschlafenes Gesicht betrachten mussten, sondern einen wunderschönen Meerblick vor uns hatten.
Als wir herumräumten und uns ein bisschen breit machten zum sortieren, meinte die Frau vom fahrbaren Touristenverköstigungsladen, wir sollten bitte den Parkplatz ordentlich halten. Hallo, das ist doch nicht ihr Parkplatz :D!? Ja, Mama!
Wir aßen unser Müsli am Aussichtspunkt :D.
Bald darauf, es war auch schon wieder gegen 11Uhr, schnappten wir unseren Bikini und machten uns auf zur Cathedral Cove (Julia hatte sie schon gesehen und legte sich an den Beach, eine Wegabzweigung früher).
Wir kamen an ein entzückendes Plätzchen. Doch ein wenig zu unserer Enttäuschung und mit Bedauern mussten wir feststellen, dass sich Steinsbrocken aus dem besonderen Steinbogen, der zum nächsten Strand führte, gelöst hatten und der Durchgang gesperrt war.
Trotzdem genossen wir ein paar Stündchen, mit Schwimmen, Fangen spielen zum Trocknen und Ausruhen in der Sonne. (Leider hatte ich am Ende des Tages ein bisschen Sonnenbrand auf der Brust.)
Auf dem Rückweg zog ich mir noch eine kleine Verletzung am großen Onkel zu, Nora und ich waren Barfuss unterwegs. So was passiert mindestens einmal im Jahr – also usual ;P!
Am Hot Water Beach, es war grade Flut, konnten wir uns keine Badewanne mit heißem Wasser im Sand bauen. Das war schade, wird aber sicher noch nachgeholt. Deshalb aßen wir ein Eis und sogen die Sonnenstrahlen der Abendsonne beim Abendessen in uns auf.
Gestärkt ging es weiter in Richtung Süden. Wir fuhren an Tairua vorbei und kamen als bald zu einer Abzweigung, die zu einem Beach führen sollte, an dem wir uns dann über den Sonnenuntergang erfreuen wollten. Doch die Gravel Road (mal wieder), die wir dafür sogar in Kaufnahmen führte uns doch zu weit, als wir immer noch kein Meer und schon gar keinen Beach sehen konnten. Also machten wir kehrt.
Trotz dieses Umwegs fuhren wir an diesem Abend bzw. Nacht noch knapp 100km bis wir in Tauranga waren. Man braucht in Neuseeland für die zu überwindenden Strecken länger als in Deutschland (und sie sind auch anstrengender), da es z.B. nur an Großstädte angekoppelt Autobahnen gibt, allgemein eine niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzung herrscht und man ständig extreme Steigungen und Kurven nehmen muss.
Wir kamen also in Tauranga an.
Handyakku leer – die Tankstelle – da gibts alles mein Kind! Dank dessen, konnte ich Verena erreichen, doch leider konnten wir uns an diesem Abend nicht mehr treffen.
Wir suchten uns stattdessen für diesen sehr windigen Abend ein wenig auffallendes Plätzchen zwischen zwei Autos und freuten uns über unser warmes Sitzbett im Arnold.

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